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Racism in the courtroom: “2 Years of Trial Monitoring”, 06/12/2015

rassismus im gerichtssaal poster englisch

Public Lecture Series: Racism in the courtroom
Session 4 of 4: “2 Years of Trial Monitoring”

Even though it is increasingly acknowledged, that racism can be found at many levels of society, the judiciary is usually thought to be a “neutral” and “objective” sphere. Thus, the aim of the series of lectures “racism in the courtroom” is to open up a space to criticise racism as an everyday phenomenon in the criminal justice system.

After lawyers reported about the courtroom atmosphere for people of colour, a comparative perspective on how the issue is dealt with in the UK, and most recently an insight into the psychological dimension of racism within the courtroom, we will use the fourth session to give an account of our work. We would like to present and discuss some transcripts of trials with regard to the following questions: How does racism manifest itself in the courtroom? What recurring patterns can be identified? What difficulties come along with the monitoring of trials? What strategies can we develop for the future?

Location: Werkstatt der Kulturen, Wissmannstraße 32, 12049 Berlin
Time: December 9th 2015, Wednesday, 7pm
Barrier-free access, whispered translation German-English

Veranstaltung “Rassismus im Gerichtssaal – Ergebnisse zweijähriger Prozessbeobachtung” am 09.12.15

rassismus im gerichtssaal poster

Veranstaltungsreihe
“Ergebnisse zweijähriger Prozessbeobachtung”
4. Teil der Reihe “Rassismus im Gerichtssaal”

Die Prozessbeobachtungsgruppe Rassismus und Justiz besteht seit Anfang des Jahres 2014 und beobachtet und dokumentiert in Kooperation mit ReachOut und KOP regelmäßig Prozesse, mit dem Fokus auf Berlin. Mit der Veranstaltungsreihe „Rassismus im Gerichtssaal“ soll die in der Gesellschaft dominierende Vorstellung von Neutralität und Objektivität der Justiz hinterfragt und ein Raum gegeben werden, um den alltäglichen Rassismus in der Justiz zu diskutieren.

Nach Berichten von Anwält_innen, dem Blick auf den Umgang mit dem Thema in Großbritannien, und zuletzt psychologischen Perspektiven auf Rassismus im Gerichtssaal wird in der vierten Veranstaltung die Gruppe von ihrer Arbeit erzählen. Es werden einige der dabei entstandenen Protokolle vorgestellt und diskutiert. Die Leitfragen sind: wie manifestiert sich Rassismus im Gerichtssaal? Welche wiederkehrenden Muster lassen sich erkennen? Welche Schwierigkeiten und Probleme bringt Prozessbeobachtung mit sich? Und welche Strategien können wir entwickeln?

Ort : Werkstatt der Kulturen, Wissmannstraße 32, 12049 Berlin
Zeit : Mittwoch, 09.12.15, 19h
Rollstuhlzugägnlich
Flüsterübersetzung Deutsch-Englisch

Eine Veranstaltungsreihe der Prozessbeobachtungsgruppe Rassismus und Justiz,
in Kooperation mit der Werkstatt der Kulturen, KOP und ReachOut

Solischnäpse, neue Prozessprotokolle und ein Leitfaden für Prozessbeobachtungen

Liebe Blog-Leser_innen,

der Verkauf von Solischäpsen letzten Freitag im SchwuZ war ein voller Erfolg. Vielen Dank, an die, die dabei waren!  Dank euch, konnten wir einen Teil unserer Schulden nach den letzten Veranstaltungen begleichen.

Nach der Party gehen wir wieder zum Tagesgeschäft über.

Es gibt drei neue Protokolle unter der Rubrik Prozessprotokolle zu entdecken. Ein Protokoll ist zu einer Verhandlung zum “Verstoß gegen das BTM (Betäubungsmittel)-Gesetz, Widerstand und Körperverletzung”. Ein weiteres Protokoll ist zu einem Fall von angeblicher Beleidigung, Widerstand und Körperverletzung gegen Polizisten (“Jogger Hasenheide”). Und wir haben ein Protokoll zum Berufungsverfahren im Fall “Körperverletzung durch betrunkene Polizisten” erstellt. Wir freuen uns über eure Anmerkungen, Wut, Kritik…

Für alle, die an der Beobachtung von Prozessen interessiert sind, ob ohne oder bereits mit Erfahrung, haben wir einen Leitfaden zur Boebachtung und der Analyse von Gerichtsprozessen erstellt, den wir gern mit eurer Unterstützung ergänzen, weiterentwickeln und überarbeiten wollen. Wir sind gespannt über eure Beiträge!

Viel Spaß beim Stöbern, Entdecken und Kommentieren unseres Blogs.

die Prozessbeobachtungsgruppe Rassismus und Justiz

Aufruf zur Prozessbeobachtung – Fortsetzung des Verfahrens: Betroffene rassistischer Polizeigewalt soll zum Schweigen gebracht werden

Aus der PM von KOP:

Berlin: Fortsetzung des Prozesses wegen „falscher Verdächtigung“ soll Ayfer H. endgültig dazu zwingen, ihren Bericht eines Vorfalls rassistischer Polizeigewalt vom 14.3.2012 zurückzunehmen.

5. November, 15 Uhr, Raum 572, Turmstraße 91 // 19. November, 9 Uhr 15, Raum 572, Turmstraße 91
Bitte rechtzeitig kommen und Plätze sichern!

Hintergrund
Am 14. März 2012 wurde Ayfer H. durch Berliner Polizisten beleidigt, bedrängt, zu Boden gerissen und unter Schlägen fixiert. Sie trug Prellungen und Hämatome am ganzen Körper davon. Vorangegangen war ein Konflikt mit Lehrer_innen in der Schule ihres Sohnes.

Ayfer H. machte den Vorfall öffentlich und sprach von Polizeigewalt gegenüber ihr als Migrantin. Sie schaltete die Beratungsstelle „ReachOut“ ein und wurde auch von der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt/KOP unterstützt. Die „Hürryet“ berichtete von dem Vorfall.

Gezielte juristische Einschüchterung
Eine Anzeige gegen 2 Polizisten wegen „Körperverletzung im Amt“ bleibt ergebnislos.
Stattdessen wird Ayfer H.  im März 2013 wegen „Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte“ verurteilt. In einem Berufungsverfahren im August 2013 wehrt sie sich und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizisten. Mehrfach wird sie als „Furie“ und „hysterisch“ diskreditiert, ihr wird unterstellt sie „ziehe die Ausländerkarte“ und „manipuliere“ Bürgerrechtsorganisationen. Man ist bemüht das Bild einer unberechenbaren Gewalttäterin zu zeichnen und diffarmiert sie als „sozialschädigend“. Ihre abermalige Verurteilung bestürzt Prozessbeobachter_innen und Unterstützer_innen. KOP ist überzeugt: „Unterschwellig wurde Frau H. nicht verziehen, dass sie diesen Vorfall rassistischer Polizeigewalt öffentlich gemacht hat, ohne sich einschüchtern zu lassen“. Ayfer H. muss sich durch die Belastungen des Verfahrens in ärztliche Behandlung begeben.

Die Verfolgung geht weiter
Seit dem 21.9.2015 führt die Berliner Staatsanwaltschaft die Hauptverhandlung wegen „falscher Verdächtigung“ gegen Ayfer H., die nun von dem bekannten Menschenrechtsanwalt Eberhardt Schultz vertreten wird.  Auch KOP steht weiter an ihrer Seite: „Unsere Berliner Chronik rassistischer Polizeigewalt zeigt, dass Schilderungen, wie die von Ayfer H., keine Einzelfälle sind. Sie ähneln sich und werden von uns als glaubwürdig bewertet. Ayfer H. gilt unsere Unterstützung und Solidarität“.

Ansprechpartner
Biplab Basu (ReachOut & KOP)
Tel: +49 30 695 683 44 // E-Mail: biplab_basu@reachoutberlin.de
Online: www.kop-berlin.de

Fortführung des Verfahrens wegen „falscher Verdächtigung“ am 19.10. um 9.15 Uhr

Das Verfahren wegen “falscher Verdächtigung” gegen Ayfer H. wird fortgesetzt (siehe PM von KOP im vorangegangen Post). Ayfer H. soll endgültig dazu gezwungen werden, ihren Bericht eines Vorfalls rassistischer Polizeigewalt vom 14.3.2012 zurückzunehmen.

Kommt zahlreich, um den Prozess gemeinsam mit uns solidarisch zu beobachten!

Zeit: Montag den 19.10.2015 um 09:15 Uhr
Ort: Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91, 10559 Berlin,  im Raum 572

Dringender Aufruf zur Prozessbeobachtung am 21.09.2015 (morgen!)

Pressemitteilung [KOP] : Betroffene rassistischer Polizeigewalt soll zum Schweigen gebracht werden

Berlin, 16.9.2015: Prozess wegen „falscher Verdächtigung“ soll Ayfer H. endgültig dazu zwingen, ihren Bericht eines Vorfalls rassistischer Polizeigewalt vom 14.3.2012 zurückzunehmen.
Zeit:    Montag, den 21.9.2015 ab 9:15 Uhr
Ort:    Amtsgericht Tiergarten, Wilsnacker Straße 4, 10559 Berlin, Raum C102
Hintergrund
Am 14. März 2012 wurde Ayfer H. durch Berliner Polizisten beleidigt, bedrängt, zu Boden gerissen und unter Schlägen fixiert. Sie trug Prellungen und Hämatome am ganzen Körper davon. Vorangegangen war ein Konflikt mit Lehrer_innen in der Schule ihres Sohnes.
Ayfer H. machte den Vorfall öffentlich und sprach von Polizeigewalt gegenüber ihr als Migrantin. Sie schaltete die Beratungsstelle „ReachOut“ ein und wurde auch von der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt/KOP unterstützt. Die „Hürryet“ berichtete von dem Vorfall.
Gezielte juristische Einschüchterung
Eine Anzeige gegen 2 Polizisten wegen „Körperverletzung im Amt“ bleibt ergebnislos.
Stattdessen wird Ayfer H.  im März 2013 wegen „Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte“ verurteilt. In einem Berufungsverfahren im August 2013 wehrt sie sich und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizisten. Mehrfach wird sie als „Furie“ und „hysterisch“ diskreditiert, ihr wird unterstellt sie „ziehe die Ausländerkarte“ und „manipuliere“ Bürgerrechtsorganisationen. Man ist bemüht das Bild einer unberechenbaren Gewalttäterin zu zeichnen und diffarmiert sie als „sozialschädigend“. Ihre abermalige Verurteilung bestürzt Prozessbeobachter_innen und Unterstützer_innen. KOP ist überzeugt: „Unterschwellig wurde Frau H. nicht verziehen, dass sie diesen Vorfall rassistischer Polizeigewalt öffentlich gemacht hat, ohne sich einschüchtern zu lassen“. Ayfer H. muss sich durch die Belastungen des Verfahrens in ärztliche Behandlung begeben.
Die Verfolgung geht weiter
Am 21.9.2015 wird die Berliner Staatsanwaltschaft die Hauptverhandlung wegen „falscher Verdächtigung“ gegen Ayfer H. eröffnen, die nun von dem bekannten Menschenrechtsanwalt Eberhardt Schultz vertreten wird. Auch KOP steht weiter an ihrer Seite: „Unsere Berliner Chronik rassistischer Polizeigewalt zeigt, dass Schilderungen, wie die von Ayfer H., keine Einzelfälle sind. Sie ähneln sich und werden von uns als glaubwürdig bewertet. Ayfer H. gilt unsere Unterstützung und Solidarität“.
Ansprechpartner
Biplab Basu (ReachOut & KOP)
Tel: +49 30 695 683 44 // E-Mail: biplab_basu@reachoutberlin.de
Online: www.kop-berlin.de

“Racism in the courtroom – Psycholocical Perspectives”, 16/09/2015

rassismus im gerichtssaal poster englisch copy

Public Lecture Series: Racism in the courtroom
Session 3 of 4: Psychological Perspectives

The aim of the series of lectures “racism in the courtroom” is to open up a space to criticise racism as an everyday phenomenon in the criminal justice system. Even though it is increasingly acknowledged, that racism can be found at many levels of society, the judiciary usually remains untouched. 

A similar exclusion is made in the professional debate in psychology:
Often migration is problematised as psychological risk factor, but without hardly considering the role of everyday experiences of racism in this context. In our third lecture we would like to bring issues together for discussion. Assuming that the supposedly neutral judiciary is permeated by racism and other power structures, we want to analyse to what extent the institutions of justice are an unsettling factor for persons negatively affected by racism.

The event is organised by a group that monitors racism in the judiciary (Prozessbeobachtungsgruppe Rassismus und Justiz). We cooperate with ReachOut (counselling centre for victims of racist, right-wing extremist and anti-Semitic violence) and KOP (campaign for victims of racist police violence) and have regularly been observing trials for more than a year, posing the question, what effects racism has on/within the judiciary in Germany.

Guest speakers:

Eben Louw is working as psychologist in the counselling centre „Opra“ for victims of racist, right-wing extremist and anti-Semitic violence.

Daniel Bartel is working as psychologist at an office against discrimination in the region of Saxony.

Time: 19 September 2015, Wednesday, 7pm
Place: Werkstatt der Kulturen,
Wissmannstraße 32, 12049 Berlin
Accessible for wheelchairs
There will be translation into English.

Veranstaltung “Rassismus im Gerichtssaal – Psychologische Perspektiven” am 16.09.2015

rassismus im gerichtssaal poster copy

Veranstaltungsreihe
“Psychologische Perspektiven”
3. Teil der Reihe “Rassismus im Gerichtssaal”

Mit der Veranstaltungsreihe „Rassismus im Gerichtssaal“ soll ein Raum eröffnet werden, um den alltäglichen Rassismus in der Justiz zu thematisieren und kritisieren. In der BRD wird zunehmend über Rassismus als ein Phänomen diskutiert, das alle gesellschaftlichen Ebenen betrifft. Die Justiz bleibt davon jedoch meist ausgenommen. Eine ähnliche Ausklammerung findet in der psychologischen Fachdebatte statt: hier wird Migration häufig als psychischer Risikofaktor problematisiert, jedoch kaum darüber gesprochen, welche Rolle alltägliche Rassismuserfahrungen in diesem Kontext einnehmen. Diese ausgeblendeten Themen möchten wir in der dritten Veranstaltung unserer Reihe – Rassismus im Gerichtssaal – zusammenführen und diskutieren: Das Trugbild der neutralen Justiz suggeriert Gerechtigkeit ohne Ansehen der Person. Davon ausgehend, dass auch sie von Rassismus und anderen Herrschaftsstrukturen durchdrungen ist, wird dieses Versprechen der Neutralität nicht eingehalten. Inwieweit die Institution der Justiz ein verunsichernder Faktor für von Rassismus betroffene Personen ist, wollen wir an diesem Abend betrachten und diskutieren.

Eine Veranstaltung der Prozessbeobachtungsgruppe Rassismus und Justiz in Kooperation mit ReachOut und KOP (Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt):

Prozessbeobachtungsgruppe Rassismus und Justiz: Wir beobachten regelmässig Prozesse (in der Regel in Berlin) unter der Fragestellung, welche Auswirkungen Rassismus auf das Justizsystem in Deutschland hat.

Als Referenten sind eingeladen:

Eben Louw: Heilpraktiker für Psychotherapie, Systemischer Therapeut (SG), BSc (hons.) Psychology, MSc Health Psychology, Dipl. Med. Tech., tätig als Psychologe in der Beratungsstelle „Opra“ für Opfer rechtsextremer, rassistischer und antisemitscher Gewalt

Daniel Bartel: als Psychologe im Antidiskriminierungsbüro Sachsen tätig

Wann: 16.09.2015, 19 Uhr
Ort: Werkstatt der Kulturen,
Wissmannstraße 32, 12049 Berlin
Rollstuhlzugänglich
Es wird eine Flüsterübersetzung Deutsch-Englisch angeboten.